Hengameh

 

 

Hengameh  Yoghoobifarah begegnete ich zum ersten Mal im letzten Sommer auf einer queerfeministischen Veranstaltung. Sehr bald sahen wir uns auf unseren Social Media-Kanälen und in Person wieder. Hengameh lebt in Berlin und ist als freie Autorin, Aktivistin, Bloggerin und Online-Redakteurin des Missy Magazins tätig.  Auf ihrem „queer_feminist fa(t)shion“ Blog Queer Vanity  diskutiert und portraitiert sie neben ihrem eigenen Stil auch Modeinspirationen durch andere Personen. Für mich stand es sehr früh fest, dass ich ihre Positionen zu Fashion und Fashionpolitik auf meinem Blog teilen möchte. „Eine seltsame Selbstgefälligkeit formt sich aus dem radikalen Gedanken, trotz Fehlen von als normschön geltenden Eigenschaften [wie schlanke, ableisierte, weiße Körper mit möglichst wenig Haar unterhalb des Kopfes] das eigene Aussehen zu zelebrieren. Sie ist die Strategie, in einer patriarchal-rassistischen Gesellschaft Selbstfürsorge auszuüben und Raum, der nicht freiwillig gegeben wird, einzunehmen.“ Ihr Blog ist nicht bloß eine Abbildung von Outfitideen, er ist vielmehr ein selbstbewusster politischer Aktivismus.

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„Mode ist für mich zugleich Anfang und Ende von Identitätsverhandlungen. Sie hilft mir dabei, mich auszudrücken und die Intersektionen meiner Identität sichtbar zu machen. Sie verleiht mir eine Sprache, die nackt nicht funktioniert.“

 

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Kleidung ist ein Kommunikationsmittel. Sie kann ein Schutzschild sein. Kleidungsrituale können Widerstandsstrategien sein. Sie helfen mir bei der Selbstermächtigung, weil ich sie mir anders aneigne, als sie vorgesehen sind. Vorgesehen sind sie für schlanke, weiße, cisgeschlechtliche Körper.“

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Mein Körper ist nicht neutral genug, um diese Kleidung zu tragen, und ich tue es trotzdem. Gleichzeitig wird Mode zum Werkzeug von Diskriminierung, ein Ausschlussmechanismus. Die Geschichten der Modeindustrie erzählen uns als Opfer, als Anti-Vorbilder, als das Andere, Unbegehrenswerte. Es gibt viele schlimme Aspekte in dieser Industrie, die Produktion und die Vermarktung sind zwei davon.“

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Früher habe ich viel boykottiert, damals hatte ich noch mehr Handlungsspielräume, weil ich weniger dick war. Das hat sich allerdings geändert und ich habe erkannt, dass das sorgfältige Auswählen und der selbstbestimmtere Konsum Privilegien sind, die ich nicht ganz besitze. Wenn ich ohnehin nur einen verringerten Zugriff auf das Sortiment habe, ist wenig Raum zur Auswahl. Wie viele Labels fallen dir ein, die hippe Plus-Size-Kleidung fair produzieren und bezahlbar sind? Das bringt mich in die Position, alles zu kaufen, das mir passt und mir gefällt, (fast) egal wie teuer oder wie schlecht produziert, weil ich nie weiß, wann die letzte Gelegenheit für mich da ist, ein schönes Kleidungsstück zu kaufen.“

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